Anne Vogt
Die Quelle, aus der ich schöpfe, ist die mich umgebende Welt. Oft sind es Fotos aus Zeitungen, die meine Phantasie anregen, um eigene Inszenierungen und Geschichten zu entwickeln. Wie in einem Archiv sind es wiederkehrende Motive, die in einer Zwischenform von Malerei und Zeichnung von mir abbildet werden. Dadurch entstehen Bilderwelten, die für den Betrachter einer fremden Innenwelt entspringen und so zu Inszenierungen werden, die von außen wahrgenommen geheimnisvoll erscheinen können.
Das Verfremden, Auflösen, Zersetzen und Verbinden der einzelnen Bildelemente ist für mich eine prozesshafte Vorgehensweise, die entfernt an die Technik der Collage erinnern lässt, in meinen Bildern aber einem malerischen Konzept zugeführt wird. Das damit erreichte und erzählte Potential ergibt sich unbewusst, zeigt aber auch eine Sicht auf die Dinge, die mich interessieren.
Bei aller spürbaren Entfremdung steht für mich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Sein und der Wahrnehmung des Selbst und des Anderen im Mittelpunkt meiner Malerei. In meinen Bildern will ich das Menschliche aufzeigen, weniger als konkretes Thema oder persönlicher Geschichte, vielmehr den Menschen in seiner Vielschichtigkeit, in seinen Brüchen und seinem Bestehen in dieser Welt darstellen.